In vielen Medien gehen die Kommentatoren der Frage nach, wann wieder der richtige Zeitpunkt ist, in die Märkte einzusteigen. Dieser richtige Zeitpunkt kam in den letzten Börsenkrisen immer relativ zügig und es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass es auch dieses Mal genauso wieder kommt.
1987, 2008 und 2020 haben Regierungen und Notenbanken alles getan, die Märkte zu stabilisieren. Neu ist in diesem Jahr, dass eine Regierung der Auslöser des Börsenbebens ist. Und die dazugehörige Notenbank könnte als Gegenspieler dieser Regierung gezwungen sein, Ihre Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen und anders zu agieren, als sie es für richtig hält.
Was ist so schlimm daran, dass die Börsenkurse derzeit konsolidieren? Garnichts, ist die einfache Antwort darauf. Nach den starken Zuwächsen ist ein Rücksetzer durchaus normal und als gesund zu bezeichnen.
ABER: Die Anleger sind gut beraten, einige Randthemen unter Beobachtung zu halten.
- Die aktuelle Unsicherheit führt zu diversen Auftragsrückstellungen und -stornierungen, was insbesondere bereits angeschlagene Firmen weiter in die Krise stürzen kann. Das wiederum könnten die kreditvergebenen Banken zu spüren bekommen.
- Die chinesische Regierung hält große Summen in amerikanischen Staatsanleihen und könnte diese verkaufen, um den Zins in den USA hochzutreiben. Ein starkes Druckmittel außerhalb von Zöllen, denn ein Ziel der amerikanischen Regierung sind sinkende Zinsen.
- Das aktuelle Chaos kann jederzeit von Aggressoren genutzt werden, neue Konflikte vom Zaun zu brechen oder bestehende Kriege zu intensiveren.
Niemand weiß aktuell, wie sich die Börsenkurse in den nächsten Wochen entwickeln werden. Daher rate ich aktuell zu besonnenem Handeln. Ob Sie dies für sich alleine tun, zusammen mit Ihrem Banker oder mit unabhängiger Expertise, ist ganz alleine Ihre Entscheidung.