Rentenbericht 2023

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) gibt mit ihrem Jahresbericht 2023 interessante Einblicke in die Fakten des heimischen Rentnerdaseins. Analysiert man die neuesten Zahlen wird immer deutlicher, wie wichtig die private Altersvorsorge ist, um den Ruhestand auch finanziell genießen zu können.

Wie die DRV jetzt vorgerechnet hat, sind im vergangenen Jahr 953.000 Menschen in Rente gegangen. Das sind 78.000 oder rund 8,9 % mehr als ein Jahr zuvor. Besonders groß ist der Anstieg bei der Altersrente für langjährig Versicherte, die zwischen 35 und 45 Jahre versichert waren. 213.000 von ihnen sind im vergangenen Jahr in Rente gegangen – ein Anstieg gegenüber 2023 um 12,3 %.

Zahl der Rentner steigt schneller als die Beitragseinnahmen

Die DRV begründet diesen Anstieg hauptsächlich demografisch, weil stärker besetzte Geburtenjahrgänge – Stichwort Baby Boomer – in Rente gehen. Zwar ist im vergangenen Jahr – trotz schwacher Konjunktur – auch die Zahl der Beitragszahler und somit auch die reinen Beitragseinnahmen der DRV gestiegen. Doch mit einem Plus von 5,1 % fällt diese Zunahme geringer aus, als die Zunahme der Neurentner.

Der Trend setzt sich also fort: Mit immer weniger Geld müssen immer mehr Rentner finanziert werden. So stiegen die Ausgaben im vergangenen Jahr stärker als die Einnahmen, was laut Rechnungsergebnis der DRV vor allem auf die Steigerung der Rentenausgaben zurückzuführen ist, die um 5,5 Prozent zulegten.

Immer mehr Rentner bekommen immer länger Rente

Es werden aber nicht nur immer mehr Rentner – sie leben auch länger. Und das erhöht die durchschnittliche Rentenbezugsdauer. 1960 erhielten Männer und Frauen in Deutschland im Schnitt für 9,9 Jahre Rente, inzwischen sind es 20,5 Jahre. Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft hat berechnet, dass 2020 auf 100 Beitragszahler noch 57 Rentner kamen, im Jahr 2030 dürften es schon 67 sein, und im Jahr 2050 müssen 100 Beitragszahler etwa 77 Rentner finanzieren.

Diese Entwicklung verschärft die Schieflage des deutschen Rentensystems und wird dazu beitragen, dass die aktuellen gesetzlichen Rentenbezüge kaum zum Leben reichen. Jeder von uns ist also gut beraten, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, ob und was er/sie noch unternehmen möchte.

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